Europan - Living Cities
Internationale Architektur trifft Wernigerode
Veckenstedter Weg/ Gießerweg
Die GWW Gebäude- und Wohnungsbaugesellschaft Wernigerode mbH nimmt am internationalen Architekturwettbewerb Europan „Living Cities“ teil. Sie plant, Antworten auf die Frage nach zukünftigem Wohnen und entsprechenden Gebäuden für ihr Areal Veckenstedter Weg 76-80 und Veckenstedter Weg 14 a/Gießerweg 9 in Wernigerode zu finden. Der Wettbewerb richtet sich an Architekten bis 40 Jahre und bietet ihnen die Möglichkeit, ihre Ideen in das Projekt einzubringen. Kürzlich fand ein Kolloquium statt, bei dem Architekten, Vertreter der GWW, der Oberbürgermeister und Lola Meyer, CEO von Europan Deutschland, Fragen zur Grundstücksplanung, Stadtbild und Anforderungen an die Gebäude beantworteten. Die Gewinner des Wettbewerbs werden am Ende des Jahres von einer lokalen Jury ausgewählt, und 2022 beginnt die Feinplanung ihrer Entwürfe.
Am 1. April 2022 fand im DAZ Deutsches Architektur Zentrum in Berlin die Preisverleihung des Europan-Architektur-Wettbewerbs „Living Cities – Lebendige Städte“ statt. Dabei konnte das Projekt „Duet“ von vier talentierten jungen Architekten aus Italien den begehrten ersten Preis für sich gewinnen. Die Stadt Wernigerode, vertreten durch den Oberbürgermeister Peter Gaffert, und Christian Zeigermann, Geschäftsführer der Gebäude- und Wohnungsbaugesellschaft Wernigerode (GWW), zeigten sich äußerst erfreut über diese bedeutende Auszeichnung. Besonders stolz sind sie darauf, dass Wernigerode als einzige ostdeutsche Kommune am Wettbewerb teilgenommen hat und nun einen nationalen Sieger feiern kann.
Das Interesse an dem großen Areal in Wernigerode, das eine Fläche von acht Hektar umfasst und sich entlang des Veckenstedter Wegs erstreckt, ist enorm. Insgesamt wurden 25 Einreichungen für die Neubebauung des Areals im Sinne des Mehr-Generationen-Wohnens mit einem grünen Umfeld eingereicht, was die hohe Attraktivität des Projekts verdeutlicht. Wernigerode belegt dabei den beeindruckenden fünften Platz in Bezug auf die Anzahl der Bewerbungen.
Christian Zeigermann hob den außergewöhnlichen Charakter des Europan-Architektur-Wettbewerbs hervor. Durch die Möglichkeit, dass junge, ambitionierte Architekten aus verschiedenen Ländern wie Finnland, Italien und Portugal ihre Ideen in Deutschland präsentieren und umsetzen können, entstehen völlig neue Perspektiven und verschiedene Kulturen des Wohnens und Lebens kommen zum Vorschein. Dieser Austausch unter den jungen Architekten ist äußerst bereichernd.
Die GWW als Tochterunternehmen der Stadt hat bewusst entschieden, keinen herkömmlichen Architektenwettbewerb durchzuführen, sondern im Rahmen von Europan neue Sichtweisen einzubinden, die völlig neue architektonische Ansätze für das künftige Wohnen und Leben in der Stadt bieten. Denn Architektur kann nicht bei Bekanntem und Bewährtem stehenbleiben. Wernigerode ist eine Stadt mitten in Europa und möchte diesem Umstand gerecht werden, indem sie spannende und innovative Projekte realisiert.
Neben dem Siegerentwurf „Duet“ auf nationaler Ebene hat sich die lokale Jury auch für das Projekt „Living the new ecological Porous Garden City“ entschieden, das von vier weiteren jungen Architekten aus Italien eingereicht wurde. Die GWW bekräftigte ihr Interesse, auf der Grundlage dieser Entwürfe die Bebauung des Areals am Veckenstedter Weg zu realisieren. Um die Machbarkeit der Entwürfe zu prüfen, wird bereits im Mai ein Workshop durchgeführt. Dabei werden Aspekte wie Wirtschaftlichkeit und technische Umsetzbarkeit berücksichtigt. Im Oktober sollen dann die Planungs- und Bauaufträge vergeben werden, sodass bereits in zwei Jahren erste sichtbare Ergebnisse am Veckenstedter Weg zu sehen sein werden.
Der Siegerentwurf „Duet“ zeichnet sich durch eine schlichte Baukörperkonstellation aus, die jedoch mit überraschenden Innenräumen aufwartet. Das Projekt bietet nutzungsoffene Bereiche, Geschosswohnungen mit Laubengangerschließung und Maisonetten. Die clevere innere Organisation, bei der sich durchlässige Streifen mit Nasszellen und Treppen abwechseln, ermöglicht vielfältige Kombinationsmöglichkeiten für ein differenziertes Wohnungsangebot, das den unterschiedlichen Bedürfnissen heutiger Haushalte gerecht wird. Zudem zeigt der Entwurf ein starkes Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Klimaverträglichkeit.
Das Projekt „Living the new ecological Porous Garden City“ setzt sich zum Ziel, das Betrachtungsgebiet in den gesamtstädtischen Kontext einzubinden. Durch Fußgängerbereiche, Radfahrerzonen und grüne Korridore wird die Umgebung aufgelockert. Die verschiedenen Höhenentwicklungen der Dächer fügen sich gut in das Stadtbild ein und markieren den nördlichen Stadteingang. Die angebotenen 32 Wohnungen weisen eine angemessene Dichte und Wirtschaftlichkeit auf. Die Grundrisse sind gut durchmischt, wobei der Schwerpunkt eher auf mittleren bis großen Wohnungen liegt. Mit diesem Projekt möchte die GWW den knappen Wohnraum für junge Familien in Wernigerode verbessern, damit diese nicht mehr auf das Umland ausweichen müssen.
Die Entscheidung der Jury für diese Projekte zeigt, dass die GWW auf dem richtigen Weg ist, um eine moderne Herangehensweise an die Stadtentwicklung umzusetzen. Das Ziel ist es, innovative und zukunftsweisende Baustrukturen und Raumkonzepte zu schaffen, die energetisch und wirtschaftlich rentabel sind. Mit diesem Vorhaben soll Wernigerode weiter vorankommen und eine attraktive Wohn- und Lebensumgebung für seine Bewohner schaffen.