Aufbruchstimmung im Veckenstedter Weg 76-80

 

Der internationale Architekturwettbewerb Europan „Living Cities“ soll der GWW bis Ende des Jahres interessante Antworten für neues Wohnen im Fördergebiet bringen.

 

Wie wollen wir in Zukunft leben und wohnen? Und wie sehen die dazu passenden Häuser und Wohnungen aus? Dieser Frage stellt sich die GWW Gebäude- und Wohnungsbaugesellschaft Wernigerode mbH aktuell in der Planung ihres Areals Veckenstedter Weg 76-80 und Veckenstedter Weg 14 a/Gießerweg 9 in Wernigerode.

 

Europan „Living Cities“, der internationale Architekturwettbewerb, an dem die GWW mit ihrem Projektgebiet teilnimmt, soll bis Ende des Jahres interessante Antworten bringen. Der Wettbewerb richtet sich alljährlich europaweit an Architekten bis 40 Jahre, ihre Ideen in die ausgeschriebenen Projekte einzubringen. (und sich damit einen ersten Namen zu machen.)

 

„Zukunftsfähiges Mehr-Generationen-Wohnen mit viel Gemeinschafts-Grün haben wir dort im Visier“, untermauert GWW-Geschäftsführer Christian Zeigermann das Anliegen des Vermieters für das Fördergebiet Veckenstedter Weg 76-80 im Rahmen des Europan-Wettbewerbs.

 

Miet-Wohnraum für junge Familien sei im Stadtgebiet von Wernigerode knapp. Die meisten müssten aufs Umfeld ausweichen, erklärt Christian Zeigermann weiter.
Das wolle die GWW mit dem neuen Areal am Bürgerpark nun ändern. Hier sollen jeweils 20 bis 40 Mietwohnungen in Mehr-Generationen-Häusern entstehen mit grünem Frei- und Gemeinschaftsraum für alle. Energetische und wirtschaftlich rentable Konzepte stünden im Vordergrund. Häuser mit einer klaren Baustruktur und gutem Raumkonzept seien das Ziel. Die GWW freue sich auf die Ergebnisse, die der Architekturwettbewerb bis Herbst hervorbringen werde.

 

Christian Zeigermann: Die Städtebaufördermittel des Landes Sachsen-Anhalt und der Stadt Wernigerode für das Projektgebiet habe die Teilnahme am Wettbewerb und das aufwendige planerische Herangehen möglich gemacht. Er sei stolz, auf diesem Weg internationales Ideenpotenzial nach Wernigerode holen zu können.

 

Architekt und Stadtplaner Josef Weber, Vorstandsmitglied von Europan, Deutsche Gesellschaft zur Förderung von Architektur und Städtebau e. V., und Pate des Wettbewerbs für Wernigerode, sieht den Ergebnissen mit Spannung entgegen.

Gerade hat er den Wettbewerbs-Unterlagen der GWW noch den letzten Schliff verliehen.

 

Nach dem offiziellen Wettbewerbsstart am 5. April und einer Rebriefing-Phase bis Juni sind dann die internationalen Architekturideen bis Ende September einzureichen.

 

Von 15 bis über 40 eingereichte Vorschläge reicht die Spanne gemeinhin, so weiß Josef Weber aus Erfahrung. Im Oktober und November wird sich damit dann eine nationale und eine lokale Jury auseinandersetzen und ihre Favoriten benennen. Bis Ende Dezember stünden dann Platz 1 und zwei weitere fest.

 

Ab 2022 ginge es dann in die Feinplanung und mögliche Umsetzung des Siegerentwurfs.

 

Josef Weber hält das Planungsareal um das Fördergebiet Veckenstedter Weg 76-80 und das Areal Veckenstedter Weg 14 a/Gießerweg 9 für ausgesprochen interessant für Architekten. „Das Wichtigste ist für die Planenden dabei die Realisierungsabsicht der GWW. Schon 2022 könnte der Baustart erfolgen“, meint Josef Weber optimistisch. Das Planungsgebiet sei an einer interessanten Eingangsstelle der Stadt und werfe alle Fragen auf, die heutiges modernes Bauen und Wohnen stelle. Diese bezögen sich nicht mehr nur auf die Gebäude und Wohnungen sondern auf gesellschaftliche Herausforderungen wie z. B. ob Homeoffice integriert werden kann.
Trends wie das zunehmende Selbstversorgungsbedürfnis, nach Urban Gardening, besserer ÖPNV-Anbindung oder der Verbindung von Wohnen und Arbeiten und das Wegkommen von den Schlafquartieren hin zu Mischgebieten mit Gewerben im Erdgeschoss, suchten heute nach adäquaten städtebaulichen Antworten. Josef Weber wünscht sich das GWW-Quartiere am Bürgerpark, deren Rückbau gegenwärtig stattfinde, als zukünftige Vorzeigeprojekte für Wernigerode. „Hier sollte bald Aufbruchstimmung, dem Trend der Zeit folgend, herrschen“, zeigt er auf. Darauf könnten sich alle freuen.