Preisverleihung am 1. April 2022 in Berlin

 

Wernigerode. Das Projekt Duet von vier jungen italienischen Architekten*innen für die Neubebauung eines acht ha großen Areals in Wernigerode hat beim traditionsreichen Europan-Architektur-Wettbewerb „Living Cities – Lebendige Städte“ einen ersten Preis errungen. Bei der Preisverleihung am 1. April im DAZ Deutsches Architektur Zentrum in Berlin, äußerten sich der Oberbürgermeister der Stadt Wernigerode, Peter Gaffert, und Christian Zeigermann, Geschäftsführer der Gebäude- und Wohnungsbaugesellschaft Wernigerode mbH, GWW, sehr zufrieden über die große Anerkennung. „Wir sind die einzige ostdeutsche Kommune, die sich in den Wettbewerb einbrachte und nun auch einen nationalen Sieger feiern kann“, erklärt Christian Zeigermann. Zudem sei das Interesse an dem Areal Veckenstedter Weg 76-80 und Veckenstedter Weg 14a/Gießerweg 9 in der Harzstadt enorm groß. „Wernigerode belegt Platz 5 bei der Anzahl der Bewerbungen. 25 Einreichungen für die Bebauung im Sinne des Mehr-Generationen-Wohnens mit viel grünem Umfeld sprechen eine deutliche Sprache.“

 

Christian Zeigermann hebt vor allem den außergewöhnlichen Charakter des Europan-Architektur-Wettbewerbs hervor: „Wenn junge ambitionierte Architekten*innen aus Finnland, Italien oder beispielsweise Portugal ihre Ideen in Deutschland vorstellen und realisieren können, ist das hochspannend. Denn da entstehen ganz neue Sichtweisen, da kommen andere Kulturen des Wohnens und Lebens zum Vorschein.“ Der Austausch helfe auch den jungen Architekten untereinander.

 

„Wir haben uns als Tochterunternehmen der Stadt bewusst dafür entschieden, keinen üblichen Architektenwettbewerb durchzuführen, sondern im Rahmen von Europan neue Sichtweisen einzubinden, die auch völlig neue architektonische Ansätze für das künftige Wohnen und Leben in der Stadt bieten“, bekräftigt der Geschäftsführer der GWW. Architektur könne nicht bei Bekanntem und Bewährtem stehenbleiben. „Wir sind eine Stadt mitten in Europa und wollen dieser Tatsache auch gerecht werden, indem wir spannende Projekte realisieren. Das bringt Wernigerode weiter, davon bin ich überzeugt.“

 

 

Neben dem Siegerentwurf Duet auf nationaler Ebene entschied sich die lokale Jury auch für Projekt Living the new ecological Porous Garden City, das vier weitere junge Architekten*innen aus Italien eingereicht hatten. Jetzt werden die nächsten Schritte eingeleitet, denn „die GWW als städtische Tochter möchte auf Grundlage dieser Entwürfe die Bebauung des Areals am Veckenstedter Weg auch realisieren“, bekräftigt der GWW-Geschäftsführer. „Schon im Mai werden wir mit einem Workshop die Entwürfe auf ihre Machbarkeit hin unter die Lupe nehmen. Denn wir müssen Wirtschaftlichkeit und technische Umsetzbarkeit berücksichtigen. Im Oktober wollen wir das alles soweit geklärt haben. Dann geht es um Planungs- und Bauaufträge, und in zwei Jahren soll dann am Veckenstedter Weg schon etwas zu sehen sein.“

 

Aus dem Jury-Urteil des Projektentwurfs: Duet

 

Das Projekt Duet zeigt auf den ersten Blick eine nahezu gleiche schlichte Baukörperkonstellation mit überraschendem Innenleben. Angeboten werden hier nutzungsoffene Bereiche, Geschosswohnungen mit Laubengangerschließung und Maisonetten. Die äußerst clevere innere Organisation – durchlässige Streifen mit Nasszellen und Treppen wechseln sich ab mit reinen Zimmer-Zonen – Fassaden und innere Wände verspringen zueinander. Das generiert viele Kombinationsmöglichkeiten für ein differenziertes Wohnungsangebot, entsprechend der Verschiedenheit heutiger Haushalte. Die Bauweise zeigt Bewusstsein für die Anforderungen an Nachhaltigkeit und Klimatauglichkeit. Die Vorschläge weisen beispielhaft optimistisch in die Zukunft.

 

Aus dem Jury-Urteil des Projektentwurfs: Living the new ecological Porous Garden City

 

Living the new ecological Porous Garden City versucht das Betrachtungsgebiet in den gesamtstädtischen Kontext zu setzen. Die Weiterentwicklung zur sogenannten „porösen Gartenstadt“ überzeugt in dem Aufbrechen durch Fußgängerbereiche, Radfahrerzonen und grüne Korridore.

Die Umgebung wird mit verschiedenen Dach-Höhen-Entwicklungen gut aufgenommen und markiert den nördlichen Stadteingang mit einem prägnanten Gesamterscheinungsbild. Die angebotenen 32 Wohnungen weisen eine passende Dichte und Wirtschaftlichkeit aus. Die Grundrisse sind gut gemischt, wobei der Schwerpunkt eher in mittleren bis großen Wohnungen liegt.

 

Miet-Wohnraum für junge Familien sei im Stadtgebiet von Wernigerode knapp. Die meisten müssten aufs Umland ausweichen, so Christian Zeigermann. Das wolle die GWW mit dem neuen Areal am Bürgerpark nun ändern. Hier sollen jeweils 20 bis 40 Mietwohnungen in Mehr-Generationen-Häusern entstehen mit grünem Frei- und Gemeinschaftsraum für alle. Energetische und wirtschaftlich rentable Konzepte stünden im Vordergrund. Häuser mit einer klaren Baustruktur und gutem Raumkonzept seien das Ziel. Christian Zeigermann weiter: „Wie die Juryauswahl zeigt, sind wir dabei auf dem besten Weg.“ Zudem stehe der Wettbewerb für das moderne Herangehen an Stadtentwicklung durch die neu aufgestellte GWW, unterstrich er.

 

 

Europan-Architektur-Wettbewerb: Wernigerode einzige ostdeutsche Kommune, die am europäischen Architekturwettbewerb teilnahm/Online-Sieger-Präsentation am 16. Dezember 2021

 

 

Wernigerode. In einer Online-Präsentation am 16. Dezember lüfteten die Stadt Wernigerode und die Gebäude- und Wohnungsbaugesellschaft Wernigerode mbH, GWW, zusammen mit Europan, Deutsche Gesellschaft zur Förderung von Architektur, Wohnungs- und Städtebau e. V., das Geheimnis, welcher eingereichte europäische Projektentwurf das Rennen um die Neubebauung des acht ha großen Entwicklungsareals um den Veckenstedter Weg in Wernigerode macht.

In der Online-Präsentation wurden die Favoriten der nationalen und lokalen Jury vorgestellt und erläutert. Dabei auch Wernigerodes Oberbürgermeister Peter Gaffert.

 

Er betonte in seinem Eingangsstatement, dass Wernigerode beim Europan-Wettbewerb Platz 5 der meist eingereichten Bewerbungen in Europa erzielte. Es habe großes Interesse am Projekt gegeben. Das freue ihn besonders. Die Jury habe es sich in ihrer neunstündigen Sitzung nicht leicht gemacht, aus 25 Arbeiten letztlich fünf Favoriten auszuwählen und Sieger zu benennen, unterstrich der Oberbürgermeister weiter. Er freue sich nun auf die Umsetzung der besten Projektideen, die 2022 schon beginne.

 

„Wernigerode war die einzige ostdeutsche Kommune, die im Rahmen des europäischen Architekturwettbewerb Europan ,Living Cities‘ 2020/2021 junge europäische Architekt*innen-Ideen für die Stadtgestaltung abfragte und nutzbar macht“, hob GWW-Geschäftsführer Christian Zeigermann in seinen einleitenden Worten hervor. Er sei angesichts der visionären Resultate froh, diesen Weg gegangen zu sein.

 

„Wie wollen wir in Zukunft leben und wohnen? Und wie sehen die dazu passenden Häuser und Wohnungen aus?“ Diese Fragen bestimmten den Wettbewerb der Ideen.

 

„Dieses Thema bestimmte auch die lange Jurydiskussion um die Planung des acht ha großen Areals Veckenstedter Weg 76-80 und Veckenstedter Weg 14 a/Gießerweg 9 in Wernigerode“, untermauert Jurymitglied GWW-Geschäftsführer Christian Zeigermann. „Wir boten ein interessantes Projektgebiet, das die Fantasien der europäischen Architekt*innen beflügelte. Wir haben lebhaft diskutiert und zwei unterschiedliche Entwurfsansätze favorisiert. Ich freue mich über das rege Interesse und die Ideen, die bei Europan dazu eingereicht wurden.“

 

„Für unser Entwicklungsareal um den Veckenstedter Weg haben wir zukunftsfähiges Mehr-Generationen-Wohnen mit viel Gemeinschafts-Grün im Visier, eine Weiterentwicklung des Gartenstadtgedankens in die Zukunft“, erläutert Christian Zeigermann das Anliegen des Vermieters für das Areal. „Und ich freue mich auf die Umsetzung der Siegerentwürfe, die das moderne Stadtbild Wernigerodes ganz sicher stark prägen werden.“

 

Vorgestellt, diskutiert und bewertet wurden die Entwürfe von einer lokalen und danach nationalen Jury sowie auf einem großen Europan-Symposium in San Sebastian, wo sich Vertreter der europäischen Städte, Architektur- und Stadtgestaltungsexperten von Madrid bis Oslo dazu austauschten.

 

Auf der nationalen Ebene von Europan-Wernigerode siegte der Projektentwurf unter dem Titel „Duet“. Dahinter verbergen sich vier junge Architekten aus Italien. Vorgestellt wurde er in der Online-Präsentation von den Architekten Francesco Baggio und Erasmo Bitetti.

 

Aus dem Jury-Urteil:

 

Das Projekt Duet zeigt auf den ersten Blick eine nahezu gleiche schlichte Baukörperkonstellation mit überraschendem Innenleben. Angeboten werden hier nutzungsoffene Bereiche, Geschoßwohnungen mit Laubengangerschließung und Maisonetten. Die äußerst clevere innere Organisation – durchlässige Streifen mit Nasszellen und Treppen wechseln sich ab mit reinen Zimmer-Zonen – Fassaden und innere Wände verspringen zueinander. Das generiert viele Kombinationsmöglichkeiten für ein differenziertes Wohnungsangebot, entsprechend der Verschiedenheit heutiger Haushalte. Die Bauweise zeigt Bewusstsein für die Anforderungen an Nachhaltigkeit und Klimatauglichkeit. Die Vorschläge weisen beispielhaft optimistisch in die Zukunft.

 

Als Favorit der lokalen Jury wurde der Entwurf mit dem Titel „Living the new ecological Porous Garden City” vorgestellt. Er wurde von vier Nachwuchs-Architekten auch aus Italien entwickelt und eingereicht. In der Online-Präsentation erläuterten ihn die Architekten Leonardo Marchi und Alice Covatta.

 

Aus dem Jury-Urteil:

 

Die Arbeit „Living the new ecological Porous Garden“ versucht das Betrachtungsgebiet in den gesamtstädtischen Kontext zu setzen. Die Weiterentwicklung zur sogenannten „porösen Gartenstadt“ überzeugt in dem Aufbrechen durch Fußgängerbereiche, Radfahrerzonen und grüne Korridore.

Die Umgebung wird mit verschiedenen Dach-Höhenentwicklungen gut aufgenommen und markiert den nördlichen Stadteingang mit einem prägnanten Gesamterscheinungsbild. Die angebotenen 32 Wohnungen weisen eine passende Dichte und Wirtschaftlichkeit aus. Die Grundrisse sind gut gemischt, wobei der Schwerpunkt eher in mittleren bis großen Wohnungen liegt.

 

Miet-Wohnraum für junge Familien sei im Stadtgebiet von Wernigerode knapp. Die meisten müssten aufs Umfeld ausweichen, so Christian Zeigermann abschließend. Das wolle die GWW mit dem neuen Areal am Bürgerpark nun ändern. Hier sollen jeweils 20 bis 40 Mietwohnungen in Mehr-Generationen-Häusern entstehen mit grünem Frei- und Gemeinschaftsraum für alle. Energetische und wirtschaftlich rentable Konzepte stünden im Vordergrund. Häuser mit einer klaren Baustruktur und gutem Raumkonzept seien das Ziel. Christian Zeigermann weiter: „Wie die Juryauswahl zeigt, sind wir dabei auf dem besten Weg.“ Zudem stehe der Wettbewerb für das moderne Herangehen an Stadtentwicklung durch die neu aufgestellte GWW, unterstrich er.

 

Christian Zeigermann im Vorausblick: „Im März wird es einen Workshop mit den beiden italienischen Favoriten-Teams sowie den beiden Anerkennungs-Preisträgern aus Spanien und Deutschland zusammen mit Bauexperten geben, wo u. a. Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit der Entwürfe Gegenstand sind. Wir wollen danach einen der Entwürfe mit den Architekten so weiterentwickeln, dass 2023 Baubeginn im Veckenstedter Weg sein kann.“

 

 

Favoritenentwurf der lokalen Jury

 

 

Favoritenentwurf der nationalen Jury

 

 

Online-Präsentation der Favoritenentwürfe

 

Visualisierungen: Quelle Europan

 

Wie Wernigerodes Tochtergesellschaften die Corona-Pandemie meistern

 

2020 war ein einschneidendes Jahr für Wernigerode. Welche Auswirkungen Corona bislang hatte, zeigt der neue Verwaltungsbericht. Diesmal steht die Konzern-Stadt im Fokus.

 

Die wirtschaftlichen Folgen des Corona-Jahres 2020 wird Wernigerode noch bis mindestens 2023 spüren. Das prognostiziert Oberbürgermeister Peter Gaffert (parteilos) zur Vorstellung des Verwaltungsberichts für das vergangene Jahr. „2021 bemerken wir aber wieder eine leicht ansteigende Tendenz bei den Gewerbesteuern.“ So habe die bunte Stadt am Harz im Sachsen-Anhalt-weiten Vergleich die Pandemie- Folgen bislang recht gut weggesteckt. Das gelte sowohl für die Stadtverwaltung selbst mit ihren 650 Mitarbeitern als auch für ihre fünf Tochtergesellschaften, die mehr als 700 Angestellte beschäftigen.

 

Gebäude- und Wohnungsbaugesellschaft Wernigerode (GWW): 2020 war für die GWW ein Jahr der Planung und Digitalisierung, berichtet Christian Zeigermann. Er hatte die Geschäftsführung des städtischen Vermieters Anfang 2020 übernommen, war sofort in Großprojekte wie den Neubau der Francke-Grundschule involviert. „Dazu sind wir mit neuem Logo und einer Imagekampagne besser sichtbar geworden für unsere Mieter.“ Wie lebenswert Wernigerode ist, macht Zeigermann an einer Zahl fest – der Leerstandsquote. Ende 2020 lag sie bei der GWW bei gut acht Prozent, sei inzwischen um einen weiteren Prozentpunkt gesunken. „Damit haben wir eine Sonderstellung in Sachsen-Anhalt, wo die Quote im Schnitt 13,5 Prozent beträgt.“ Für die nächsten fünf Jahre stehe die Ökologie bei Sanierungen von je ein bis zwei Blöcken mit je 30 Wohnungen im Vordergrund.

 

Quelle: Harzer Volksstimme vom 23.10.2021
Bild: H.Manigk

 

 

Jury legt sich nach neunstündiger Sitzungen auf Favoriten- Entwürfe für Neubebauung des Veckenstedter Wegs in Wernigerode fest

 

Hochspannung im Wernigeröder Marstall: Europan, die Deutsche Gesellschaft zur Förderung von Architektur, Wohnungs- und Städtebau., hatte zusammen mit der Stadt und der Gebäude- und Wohnungsbaugesellschaft Wernigerode (GWW) hinter verschlossenen Türen zur Jurysitzung geladen.

 

Mit dabei waren laut einer Mitteilung des Vermieters Oberbürgermeister Peter Gaffert (parteilos), GWW-Geschäftsführer Christian Zeigermann, Sandra Lewerenz, Chefin der Gemeinnützigen Gesellschaft für Sozialeinrichtungen, Stadtratspräsident Uwe Albrecht (CDU) und zahlreiche national renommierte Architekten. Im Zentrum standen 25 Entwurfsarbeiten, die europäische Architekten im Europan-Wettbewerb um die Neubebauung des Entwicklungsareals um den Veckenstedter Weg eingereicht hatten.

 

Damit beteiligt sich die GWW als einziger ostdeutscher Teilnehmer am diesjährigen Architektur-Wettstreit „Living Cities“ (englisch für „lebendige  Städte“). Wernigerode stehe in der Europan-Konkurrenz auf Platz fünf der meist eingereichten Bewerbungen. In einer neunstündigen Sitzung wählte die Jury aus den 25 Arbeiten letztlich fünf Favoriten aus. Ende des Jahres gehen diese dann in die Endrunde einer Europan- Deutschland-Gesamt-Jury, die wiederum daraus einen Favoriten- Entwurf kürt. Er soll dann umgesetzt werden.

 

„Wie wollen wir in Zukunft leben und wohnen? Und wie sehen die dazu passenden Häuser und Wohnungen aus? Diese Fragen bestimmten die lange Jurydiskussion um die Planung des Areals  Veckenstedter Weg 76-80 und Veckenstedter Weg 14 a/Gießerweg 9 in Wernigerode“, wird Zeigermann zitiert. Der GWW-Chef: : „Wir haben lebhaft diskutiert und fünf sehr eigene und unterschiedliche Entwurfsansätze favorisiert.“

 

Für das Fördergebiet um den Veckenstedter Weg habe der städtische Vermieter „Mehr-Generationen-Wohnen mit viel Gemeinschaftsgrün im Visier“. Miet-Wohnraum für junge Familien sei in Wernigerode knapp. Die meisten müssten aufs Umfeld ausweichen, so Zeigermann weiter. Das wolle die GWW mit dem neuen Areal am Bürgerpark nun ändern: Jeweils 20 bis 40 Mietwohnungen in Mehr-Generationen-Häusern sollen entstehen – mit grünem Frei- und Gemeinschaftsraum für alle. Energetische und rentable
Konzepte stünden im Vordergrund. Häuser mit einer klaren Baustruktur und gutem Raumkonzept seien das Ziel.

 

Quelle: Harzer Volksstimme vom 25.10.2021

 

Mit Pinsel und Handfeger sind Karl Oppermann (vorn) und Peter Grüttner im Einsatz. Die beiden bringen das Kunstwerk im Vorgarten des Wohnblocks am Vorwerk auf Vordermann. Die  Metallskulptur ist eines von drei Objekten, die der Maler Oppermann der Wernigeröder Gebäude- und Wohnungsbaugesellschaft (GWW) vor Jahren als Leihgabe überlassen hat. Anlässlich des 30-jährigen Bestehens der GWW hat das Unternehmen die drei Skulpturen angekauft.

 

Diese wurden jetzt von Oppermann überarbeitet und in Szene gesetzt. Eine weitere Skulptur soll künftig im Stadtfeld stehen. „Sie kann von den Besuchern und Mietern dann dauerhaft betrachtet werden“, so GWW-Chef Christian Zeigermann. Die Skulpturen sollen den Wohnquartieren Identität verleihen. Die GWW wolle damit die Tradition „Kunst am Bau“ fortsetzen und einen Beitrag zur Quartiersverschönerung leisten.

 

Quelle: Harzer Volksstimme vom 08.10.2021
Bild: Ivonne Sielaff

Was sich seit dem Baustart auf der 12,5-Millionen-Euro-Baustelle in Hasserode getan hat

 

20. Juni erster Spatenstich, 20. Juli Grundsteinlegung – und jetzt gut vier Wochen später sind die späteren Dimensionen der neuen
Francke-Grundschule schon gut sichtbar. „Ende Juli waren wir mit dem Fundament fertig“, sagt Christian Zeigermann, Chef der Gebäude- und Wohnungsbaugesellschaft (GWW). Bis Mitte September soll das Erdgeschoss samt Decke stehen. Bis Mitte November das komplette Gebäude. 12,5 Millionen Euro kostet der Schulneubau in Hasserode, den die GWW als städtische Tochterfirma im Auftrag der Stadt Wernigerode realisiert. „Ich bin sehr zufrieden bisher“, so Zeigermann. „Auch als Architekt kann ich sagen, es läuft so, wie an sich das bei einem Bauvorhaben wünscht.“

 

Straffer Zeitplan

 

Großen Anteil daran habe Industriebau Wernigerode/Papenburg, die als Generalunternehmer beauftragt worden. „Ohne einen solchen Partner an der Seite wäre dieses Projekt nicht zu stemmen für ein kommunales Wohnungsbauunternehmen“, so Zeigermann. „Die Logistik und die Koordination auf der Baustelle ist enorm. Aber das wird alles von unserem Partner gemanagt.“ Und der Zeitplan ist straff. Bis Ende 2021 – also vor Einbruch der kalten Jahreszeit – sollen die Bauleute mit den Betonarbeiten durch sein. „Deshalb arbeiten wir hier im Moment so unter Zeitdruck“, erläutert der GWW-Chef. Sogar samstags seien die Arbeiter im Einsatz. Danach gehe es dann an den Innenausbau. Das neue Schulgebäude entsteht in unmittelbarer Nähe zum alten Schulhaus – dort wo sich bis vor kurzem noch der Sportplatz der Grundschülerbefand. Geplant ist ein dreigeschossiges Haupthaus mit einem flachen Anbau für den Hort. Dazu Gründach, eine Lernterrasse, eine Aula als Zentrum der Schule, zehn Klassenräume und sechs Fachkabinette. Die Fachkabinette werden in der ersten Etage untergebracht, die Klassenräume mit mobilen Wänden im zweiten Stockwerk. Beim Gebäude selbst setzt die GWW auf Holzständerbauweise. Das heißt, Holzpaneele und Fenster wechseln sich ab. Verglaste Laubengänge, die rund um die beiden Obergeschosse führen, sollen Schatten spenden und gleichzeitig als Fluchtweg dienen.

 

Eigenes Blockheizkraftwerk

 

Insgesamt 2100 Kubikmeter Beton und Mauerwerk werden laut Christian Zeigermann in der neuen Schule verbaut. Dazu kommen 286 Tonnen Stahl. „Und noch etliches mehr.“ Zum Beispiel ein eigenes Blockheizkraft, das in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Wernigerode direkt ins Schulhaus eingebaut werden soll. „Das wird eine Art Nahversorgungszentrum“, erläutert Zeigermann. Das Kraftwerk versorge später nicht nur Schule und Turnhalle, sondern auch die Wohnhäuser, die die GWW auf der Fläche der alten Schule errichten will. Auch weitere Interessenten könnten mit ans Netz gehen. „Es ist dann die Frage, inwieweit da Interesse besteht“, so der GWW-Chef. „Theoretisch wäre es beispielsweise möglich, die Hochschule Harz mit anzuschließen.“ Von dem Kraftwerk würden die Schüler allerdings kaum etwas mitbekommen, versichert Zeigermann. „Der Raum wird isoliert und akustisch abgeschirmt.“ Die Bauarbeiten in den kommenden Monaten könnten die Grundschüler dagegen hautnah verfolgen. Zeigermann ist sich sicher, dass die Kinder über den Baufortschritt staunen werden, wenn sie nach dem Ende der Sommerferien wieder in die Schule kommen. Und unter den 200 Schülern und ihren Lehrern ist die Vorfreude auf das neue Schulgebäude schon groß, das hatte Schulleiter Christiane Kresse-Wenzel erst kürzlich bei der Grundsteinlegung verraten.

 

Umzug im Herbst 2022

 

Läuft alles nach Plan, kann der Umzug ins neue Schulhaus in den Herbstferien 2022 – also in einem reichlichen Jahr – über die Bühne gehen. Das alte Schulgebäude hat dann ausgedient und wird abgerissen. Hintergrund: An der1978 erbauten Polytechnischen Oberschule vom Typ Erfurt nagt der Zahn der Zeit. Fenster und Dämmung sind verschlissen. Der Speiseraum ist zu klein. Es mangelt an Barrierefreiheit und an Schallschutz. Und auch von außen bietet die Grundschule keinen schönen Anblick mehr. Mehrfach bewarb sich die Wernigeröder Stadtverwaltung deshalb in der Vergangenheit um Fördergeld für eine energetische Sanierung. Allerdings ohne Erfolg. Dann schwenkte man im Rathaus um, wollte die Schule allein mit städtischen Mitteln modernisieren. Aber nichts passierte. Bis die Stadt mit der GWW eine Tochterfirma mit ins Boot holte. Die Pläne für eine Sanierung wurden vom Stadtrat verworfen. Man entschied sich für den Neubau.

Quelle: Harzer Volksstimme, 30.08.2021

Neue Ära der Zusammenarbeit von GWW und GSW beim Seniorenwohnen

 

Über 20 Jahre sind die beiden Stadttöchter Gebäude- und Wohnungsbaugesellschaft Wernigerode mbH, GWW, und die GSW, Gemeinnützige Gesellschaft für Sozialeinrichtungen Wernigerode mbH, partnerschaftlich für Seniorenwohnen und -betreuung verbunden. Nun wird in der Zusammenarbeit eine neue Ära eingeläutet. Denn erstmals kann die GSW schon im Vorfeld über den Bau von modernen seniorengerechten Wohnungen mitbestimmen und ihre Erfahrungen einbringen. Das Ganze passiert beim GWW-Neubauprojekt „Veckenstedter Weg“. Hier hat die GWW über den europäischen Wettbewerb Europan internationale Architekten aufgerufen, ihre Ideen zu einem modernen, nachhaltigen Mehr-Generationen-Wohnprojekt einzubringen. Das Interesse ist groß. Bis Ende September werden alle Einsendungen gesammelt, und dann entscheidet eine fachkundige Jury, welche Projekte in die engere Wahl für die Nominierung und Realisierung kommen.

 

Für GWW-Geschäftsführer Christian Zeigermann war klar, dass hier die GSW mit in die Jury muss. „Wir suchen hier für Wernigerode eine gewisse neue Qualität des Mehr-Generationen-Wohnens mit Anspruch. Deshalb war es für mich klar, dazu mit Sandra Lewerenz, der Geschäftsführerin der Gemeinnützige Gesellschaft für Sozialeinrichtungen Wernigerode mbH, zu sprechen und sie für die Jury zu gewinnen, damit wir auch beim Thema Seniorenwohnen neue Impulse im zu planenden Gebiet setzen können.“

 

Die GSW ist eine Kraft in Wernigerode. Nicht nur was die Betreuung von Senioren angeht. „Wir sehen uns auch für behinderte jüngere Menschen zuständig, wenn sie Unterstützung und Pflege brauchen“, betont Geschäftsführerin Sandra Lewerenz. Mit 530 Beschäftigten sei die GSW einer der größten Arbeitgeber Wernigerodes, der darüber hinaus seit 30 Jahren Tariflohn zahle. Im Bereich der Pflege betreibt die GSW fünf stationäre Altenheime mit einer Bettenzahl von 422 Plätzen, vier Tagespflegen mit insgesamt 62 Plätzen, eine Kurzzeitpflege mit 12 Plätzen, drei Wohngemeinschaften mit 28 Mietern und 35 Service-Wohnungen sowie offene Angebote für Senioren in drei Begegnungsstätten in den Stadtteilen von Wernigerode.

 

Im Bereich der Eingliederungshilfe widmet sich die GSW drei Wohnheimen mit 99 stationären Plätzen, einem Intensiv-Betreuten-Wohnen mit acht Plätzen, einer Tagesstätte mit 20 Plätzen, einem ambulant betreuten Wohnen mit insgesamt 30 Plätzen und einem eigenen Café. Die GSW blickt zudem auf ein Anlagevermögen von 20 Millionen Euro.

 

„Wir haben die Mittel und die Kraft, in Einrichtungen in modernsten Standard zu investieren zum Wohl unserer Kundschaft. Und wir sind in allen Stadtteilen präsent. Als Tochterunternehmen der Stadt gut vernetzt in ganz Wernigerode. Wir arbeiten seriös und zuverlässig“, hebt die Geschäftsführerin weiter hervor.

 

Die größte Zielgruppe seien Senioren. Allein die Pflegedienstleistungen summierten sich auf 10.000 Kontakte im Monat, erzählt Sandra Lewerenz weiter. Man sei ein vielseitiger Dienstleister für eine wachsende ältere Bevölkerung.

 

Mit der GWW verbinde die GSW vor allem die Dienstleistungspartnerschaft in der Senioren-Betreuung und -Pflege Am Kastanienwäldchen. „Service-Wohnen“ ist es bei der GWW überschrieben. Gemeint ist, das Wohnen im Alter selbstbestimmt und so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden zu gestalten. Die GSW ist dafür ein wichtiger Partner der GWW. Allein die Angebote in der Begegnungsstätte von täglichen Mahlzeiten über Spielnachmittage bis zu Ausflügen wirkten wirksam gegen Einsamkeitstendenzen, die das Leben im Alter vielfach mit sich bringen. „Die Betreuungs- und Pflegedienstleistungen machen die Selbstbestimmtheit des Wohnens und Lebens überhaupt erst möglich“, so GWW-Geschäftsführer Christian Zeigermann. Er kündigte an, noch weitere barrierefreie und -arme Wohnungen anbieten zu wollen. Sieht aber die Zukunft im „Mehr-Generationen-Wohnen als modernem Mix, um die unterschiedlichen Lebensphasen und Bedürfnisse der Mieterinnen und Mieter miteinander im Wohngebiet zu verbinden, sodass daraus ein Mehrwert für jeden entsteht“. Am Veckenstedter Weg wolle die GWW dafür gute Beispiele schaffen. Wenn alles nach Plan läuft, wird der Vermieter schon 2022 mit dem Bau beginnen.

 

Über 10 Jahre Partnerschaft zwischen GWW und Diakonischem Werk in der Seniorenbetreuung

 

„Selbstbestimmtes Wohnen im Alter“ – es werden im kommenden Jahr 20 Jahre, seit dieser Leitgedanke und das Konzept im Landkreis Wernigerode an Terrain gewann, maßgeblich bestimmt durch die Arbeit und die entwickelten Angebote des Diakonischen Werks im Kirchenkreis Halberstadt e. V. Über 10 Jahre gibt es das selbstbestimmte sogenannte „neue wohnen“ für Senioren nun schon bei der GWW in Wernigerode – eng verbunden mit dem Wohnquartier Harzblick/Am Barrenbach 6. Wer sich hier heute im lichtdurchfluteten Panorama-Café des GWW-Großwohnblocks umschaut, bekommt eine klare Vorstellung davon, welche Zufriedenheit das eigene Wohnen und Leben im Alter bereiten kann, wenn es von modernen, professionellen Wohn- und Lebens-Service-Dienstleistungen begleitet und erleichtert wird.

 

Für GWW-Geschäftsführer Christian Zeigermann ist das Service-Wohnen wie Am Barrenbach eine ideale Form, älter zu werden ohne seine Selbstständigkeit aufgeben zu müssen. Das alles unter dem Dach der GWW. Als die GWW 2009 den Service-Vertrag mit dem Diakonischen Werk unterzeichnete, war das der Grundgedanke: Wohnen bei der GWW von der Geburt bis zum Lebensende. Für viele betagte GWW-Bewohnerinnen und -Bewohner hat sich dieser Ansatz in den letzten zehn Jahren erfüllt.

 

Über 60 Prozent der Barrenbach-Mieterinnen und -Mieter nehmen inzwischen Pflege- und Betreuungsdienstleistungen des Diakonischen Werks im Quartier in Anspruch, freut sich Gabriele Schwentek, Geschäftsführerin des Diakonischen Werks im Kirchenkreis Halberstadt e. V. „Andere wiederum nutzen unsere Essensangebote von Frühstück bis Abendbrot oder Sport- und Bastelnachmittage im Begegnungscafé oder auch nur Serviceleistungen aus unserem Katalog, wie zweimal wöchentlich Blumen gießen oder ähnliches.“

 

Die Idee des Service-Wohnens geht auf. „Das selbstbestimmte Wohnen mit Versorgungssicherheit, 24 Stunden rund um die Uhr und ohne Betreuungspauschale“, wie die Geschäftsführerin des Diakonischen Werks ihr Modell erklärt, kommt an. Am 1. Juli eröffnet das Diakonische Werk schon das 8. Wohnquartier im Landkreis. „Und zwei weitere sind noch in Vorbereitung.“

 

Alles beginnt immer mit einem sogenannten Begegnungscafé. „Von hier aus bieten wir unsere Küche und unsere ambulanten Betreuungs- und Pflegedienste im 500 Meter-Umkreis an“, erzählt Gabriele Schwentek weiter. Und was ihr sehr wichtig ist: „Bei allen unseren Diensten herrscht Wahlfreiheit, und die Leistungen können innerhalb von 24 Stunden zu- oder abgewählt werden. Auch hier bieten wir größtmögliche Selbstbestimmung“, betont sie.

 

Zu den Aktivitäten für die Mieter „Am Barrenbach“ gehören zudem gemeinsame Veranstaltungen oder Ausflüge und z. B. das gemeinsame Kochen im Panorama-Café, das sich unmittelbar am Wohnblock befindet. Auch für ausreichend Bewegung ist gesorgt. Direkt am Haus gibt es die „Fitness-Oase“ für Senioren. Und zum Spaziergang für alle lädt der Bürgerpark Wernigerode in unmittelbarer Nachbarschaft ein.

 

 

GWW-Vermieterin Karolin Päschke hat immer ein offenes Ohr für die Senioren,
die bei der GWW wohnen und ihren Lebensabend genießen. Hier mit Christine und Peter Papendieck.

Hasserode bekommt eine neue Francke-Grundschule.

 

Der Grundstein für den Neubau ist am Dienstagnachmittag gelegt worden. „Vor acht Wochen waren wir hier zum ersten Spatenstich“, so Wernigerodes Oberbürgermeister Peter Gaffert (parteilos). „Seither hat sich viel getan.“ Fundament und Bodenplatte sind fertiggestellt und lassen die Dimensionen des Schulhauses bereits erahnen. „Wir haben lange um diesen Schulbau gerungen“, blickte Gaffert zurück. Zuerst stand eine energetische Sanierung im Raum. Die Pläne wurden Jahre später zugunsten eines 12,5 Millionen Euro teuren Neubaus verworfen.

 

Bauherr ist die städtische Gebäude- und Wohnungsbaugesellschaft (GWW), die den Dreigeschosser mit Anbau und Gründach im Auftrag der Stadt baut. Generalunternehmer ist Industriebau Wernigerode/Papenburg. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir unsere Termine einhalten“, so GWW-Chef Christian Zeigermann. Bis zu den Herbstferien 2022 soll die Schule bezugsfertig sein. Das alte Gebäude wird danach abgerissen. Auf der freiwerdenden Fläche sollen neue Wohnungen entstehen.

 

Aber das ist im Moment noch Zukunftsmusik. Denn in den nächsten Monaten gibt es viel zu tun. „Wir wünschen allen Beteiligten einen reibungslosen Bauablauf“, sagte Schulleiterin Christiane Kresse-Wenzel. Glück bringen soll die Zeitkapsel, die im Grundstein versenkt wurde. Inhalt: eine Volksstimme, das Amtsblatt, Infomaterial der Baufirmen, eine GWW-Chronik, Münzen sowie Zeichnungen und Texte der Grundschüler.

 

Quelle: Harzer Volksstimme, 20.07.2021

 

 

Fünf Millionen Euro investiert die Gebäude- und Wohnungsbaugesellschaft in die Modernisierung eines Wohnblocks im Stadtfeld Wernigerode.

 

Ein einsames Paar Schuhe steht vor dem Aufgang zum Walther-Grosse-Ring 22. Ordentlich nebeneinander aufgestellt – als würde der Besitzer gleich zurückkehren. Dem ist aber nicht so. Der Fünfgeschosser im Wernigeröder Wohngebiet Stadtfeld steht leer. Ebenso wie die drei Nachbareingänge. Hier sind schon lange keine Schritte mehr durchs Treppenhaus gehallt.

 

Das soll sich nun bald ändern. Im Oktober hat die Gebäude- und Wohnungsbaugesellschaft (GWW) den Bauantrag eingereicht. Im Mai 202[1] sollen die Arbeiten beginnen. Wie GWW-Chef Christian Zeigermann informiert, wird der ganze Block modernisiert. Das städtische Wohnungsunternehmen habe die Wohnungen ganz bewusst leer gezogen. Erst war vorgesehen, den Block abzureißen. Diese Pläne sind jedoch inzwischen passé. „Wohnraum in Wernigerode ist begrenzt“, sagt Zeigermann. Die GWW wolle gegensteuern, wolle mehr Wohnraum vor allem für Familien und für Senioren schaffen.

 

Fahrstuhl an der Rückseite

„Diese Wohnblöcke sind für uns nicht nur ein Überbleibsel aus DDR-Zeiten“, sagt Zeigermann. Die Bausubstanz der „Platte“ sei „gut“. „Es wäre schade, die einfach runterzubrechen.“

 

Um den Bedürfnissen der künftigen Mieter gerecht zu werden, seien die Grundrisse der Wohneinheiten verändert worden. „Wir wollen einige Vier-Raumwohnungen schaffen und nehmen deshalb Ein-Raum-Wohnungen weg.“ Insgesamt sollen 40 Wohneinheiten entstehen – mit vier, drei und zwei Räumen. Die gute Erreichbarkeit wird dabei groß geschrieben. Die Treppen vor den Eingängen kommen weg. Die Erdgeschosswohnungen werden künftig ebenerdig zu erreichen sein. „Wir schaffen 20 Parkplätze, drei davon sind behindertengerecht.“ An der Rückseite des Wohnblocks wird pro Hauseingang ein Fahrstuhl angebaut. Auch die Balkons sollen erneuert werden.

 

Weitere Sanierungen

Zeigermann rechnet mit etwa anderthalb Jahren Bauzeit. Rund fünf Millionen Euro will die GWW in den Block investieren. Auch die anderen Plattenbauten in den Wohngebieten Stadtfeld, Burgbreite und Harzblick sollen nach und nach saniert werden – wie in der Dr.-Jacobs-Straße bereits begonnen. „Eigentum verpflichtet schließlich“, sagt der GWW-Chef. Dann aber nicht das Rundum-Paket wie im Walther-Grosse Ring. „Da geht es ausschließlich um die energetische Sanierung. Die Wohnungen fassen wir nicht groß an.“

 

Angefasst werden sollen aber die zumeist öden Grünflächen und Innenhöfe in den Wohnvierteln, kündigt Zeigermann an. Deshalb habe die GWW eine Planerin beauftragt, die die Freiflächen anhand von Luftbildaufnahmen analysiert und Strategien für die jeweiligen Quartiere erarbeitet.

 

Künftig höhere Mieten?

„Ob nun Mietergärten oder Gemeinschaftsgärten – uns geht es darum, Identität zu schaffen“, erläutert Zeigermann. „Ich will, dass die Leute, die auf dem Balkon sitzen, runter gehen, weil dort etwas passiert, weil dort wieder Leben ist.“ Gerade für die Mieter mit wenig Geld sei das eine schöne Ergänzung, ist sich der GWW-Chef sicher. „Wenn die Kinder mitkriegen, woher die Mohrrübe eigentlich kommt, dann ist schon was erreicht.“

 

Apropos schmaler Geldbeutel: Müssen die Mieter wegen der anstehenden Sanierungen mit höheren Mieten rechnen? „Die Angst können wir nehmen“, sagt Christian Zeigermann. Dort wo lediglich die Hülle energetisch saniert werde, würden als Nebeneffekt die Kosten für Energie sinken, weil ja auch weniger Energie verbraucht werde. „Natürlich müssen wir die Teilsanierung umlegen. Aber wirklich nur das, was notwendig ist“, so der GWW-Chef. „Die Mieten bleiben im Rahmen.“ Anders sehe es im Walther-Grosse-Ring 22 bis 25 aus. Hier handle es sich um eine komplexe Sanierung. „Die Investitionskosten müssen wir durch die Mieten reinbekommen.“ Ziel der GWW sei es, das ist Zeigermann wichtig zu betonen, als Vermieter für alle Bevölkerungsgruppen da zu sein – für die mit kleinem, mittlerem und großem Geldbeutel.

 

Quelle: Harzer Volkstimme vom 26.11.2020

Bild: Yvonne Sielaff

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