Neue Ära der Zusammenarbeit von GWW und GSW beim Seniorenwohnen

 

Über 20 Jahre sind die beiden Stadttöchter Gebäude- und Wohnungsbaugesellschaft Wernigerode mbH, GWW, und die GSW, Gemeinnützige Gesellschaft für Sozialeinrichtungen Wernigerode mbH, partnerschaftlich für Seniorenwohnen und -betreuung verbunden. Nun wird in der Zusammenarbeit eine neue Ära eingeläutet. Denn erstmals kann die GSW schon im Vorfeld über den Bau von modernen seniorengerechten Wohnungen mitbestimmen und ihre Erfahrungen einbringen. Das Ganze passiert beim GWW-Neubauprojekt „Veckenstedter Weg“. Hier hat die GWW über den europäischen Wettbewerb Europan internationale Architekten aufgerufen, ihre Ideen zu einem modernen, nachhaltigen Mehr-Generationen-Wohnprojekt einzubringen. Das Interesse ist groß. Bis Ende September werden alle Einsendungen gesammelt, und dann entscheidet eine fachkundige Jury, welche Projekte in die engere Wahl für die Nominierung und Realisierung kommen.

 

Für GWW-Geschäftsführer Christian Zeigermann war klar, dass hier die GSW mit in die Jury muss. „Wir suchen hier für Wernigerode eine gewisse neue Qualität des Mehr-Generationen-Wohnens mit Anspruch. Deshalb war es für mich klar, dazu mit Sandra Lewerenz, der Geschäftsführerin der Gemeinnützige Gesellschaft für Sozialeinrichtungen Wernigerode mbH, zu sprechen und sie für die Jury zu gewinnen, damit wir auch beim Thema Seniorenwohnen neue Impulse im zu planenden Gebiet setzen können.“

 

Die GSW ist eine Kraft in Wernigerode. Nicht nur was die Betreuung von Senioren angeht. „Wir sehen uns auch für behinderte jüngere Menschen zuständig, wenn sie Unterstützung und Pflege brauchen“, betont Geschäftsführerin Sandra Lewerenz. Mit 530 Beschäftigten sei die GSW einer der größten Arbeitgeber Wernigerodes, der darüber hinaus seit 30 Jahren Tariflohn zahle. Im Bereich der Pflege betreibt die GSW fünf stationäre Altenheime mit einer Bettenzahl von 422 Plätzen, vier Tagespflegen mit insgesamt 62 Plätzen, eine Kurzzeitpflege mit 12 Plätzen, drei Wohngemeinschaften mit 28 Mietern und 35 Service-Wohnungen sowie offene Angebote für Senioren in drei Begegnungsstätten in den Stadtteilen von Wernigerode.

 

Im Bereich der Eingliederungshilfe widmet sich die GSW drei Wohnheimen mit 99 stationären Plätzen, einem Intensiv-Betreuten-Wohnen mit acht Plätzen, einer Tagesstätte mit 20 Plätzen, einem ambulant betreuten Wohnen mit insgesamt 30 Plätzen und einem eigenen Café. Die GSW blickt zudem auf ein Anlagevermögen von 20 Millionen Euro.

 

„Wir haben die Mittel und die Kraft, in Einrichtungen in modernsten Standard zu investieren zum Wohl unserer Kundschaft. Und wir sind in allen Stadtteilen präsent. Als Tochterunternehmen der Stadt gut vernetzt in ganz Wernigerode. Wir arbeiten seriös und zuverlässig“, hebt die Geschäftsführerin weiter hervor.

 

Die größte Zielgruppe seien Senioren. Allein die Pflegedienstleistungen summierten sich auf 10.000 Kontakte im Monat, erzählt Sandra Lewerenz weiter. Man sei ein vielseitiger Dienstleister für eine wachsende ältere Bevölkerung.

 

Mit der GWW verbinde die GSW vor allem die Dienstleistungspartnerschaft in der Senioren-Betreuung und -Pflege Am Kastanienwäldchen. „Service-Wohnen“ ist es bei der GWW überschrieben. Gemeint ist, das Wohnen im Alter selbstbestimmt und so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden zu gestalten. Die GSW ist dafür ein wichtiger Partner der GWW. Allein die Angebote in der Begegnungsstätte von täglichen Mahlzeiten über Spielnachmittage bis zu Ausflügen wirkten wirksam gegen Einsamkeitstendenzen, die das Leben im Alter vielfach mit sich bringen. „Die Betreuungs- und Pflegedienstleistungen machen die Selbstbestimmtheit des Wohnens und Lebens überhaupt erst möglich“, so GWW-Geschäftsführer Christian Zeigermann. Er kündigte an, noch weitere barrierefreie und -arme Wohnungen anbieten zu wollen. Sieht aber die Zukunft im „Mehr-Generationen-Wohnen als modernem Mix, um die unterschiedlichen Lebensphasen und Bedürfnisse der Mieterinnen und Mieter miteinander im Wohngebiet zu verbinden, sodass daraus ein Mehrwert für jeden entsteht“. Am Veckenstedter Weg wolle die GWW dafür gute Beispiele schaffen. Wenn alles nach Plan läuft, wird der Vermieter schon 2022 mit dem Bau beginnen.

 

Über 10 Jahre Partnerschaft zwischen GWW und Diakonischem Werk in der Seniorenbetreuung

 

„Selbstbestimmtes Wohnen im Alter“ – es werden im kommenden Jahr 20 Jahre, seit dieser Leitgedanke und das Konzept im Landkreis Wernigerode an Terrain gewann, maßgeblich bestimmt durch die Arbeit und die entwickelten Angebote des Diakonischen Werks im Kirchenkreis Halberstadt e. V. Über 10 Jahre gibt es das selbstbestimmte sogenannte „neue wohnen“ für Senioren nun schon bei der GWW in Wernigerode – eng verbunden mit dem Wohnquartier Harzblick/Am Barrenbach 6. Wer sich hier heute im lichtdurchfluteten Panorama-Café des GWW-Großwohnblocks umschaut, bekommt eine klare Vorstellung davon, welche Zufriedenheit das eigene Wohnen und Leben im Alter bereiten kann, wenn es von modernen, professionellen Wohn- und Lebens-Service-Dienstleistungen begleitet und erleichtert wird.

 

Für GWW-Geschäftsführer Christian Zeigermann ist das Service-Wohnen wie Am Barrenbach eine ideale Form, älter zu werden ohne seine Selbstständigkeit aufgeben zu müssen. Das alles unter dem Dach der GWW. Als die GWW 2009 den Service-Vertrag mit dem Diakonischen Werk unterzeichnete, war das der Grundgedanke: Wohnen bei der GWW von der Geburt bis zum Lebensende. Für viele betagte GWW-Bewohnerinnen und -Bewohner hat sich dieser Ansatz in den letzten zehn Jahren erfüllt.

 

Über 60 Prozent der Barrenbach-Mieterinnen und -Mieter nehmen inzwischen Pflege- und Betreuungsdienstleistungen des Diakonischen Werks im Quartier in Anspruch, freut sich Gabriele Schwentek, Geschäftsführerin des Diakonischen Werks im Kirchenkreis Halberstadt e. V. „Andere wiederum nutzen unsere Essensangebote von Frühstück bis Abendbrot oder Sport- und Bastelnachmittage im Begegnungscafé oder auch nur Serviceleistungen aus unserem Katalog, wie zweimal wöchentlich Blumen gießen oder ähnliches.“

 

Die Idee des Service-Wohnens geht auf. „Das selbstbestimmte Wohnen mit Versorgungssicherheit, 24 Stunden rund um die Uhr und ohne Betreuungspauschale“, wie die Geschäftsführerin des Diakonischen Werks ihr Modell erklärt, kommt an. Am 1. Juli eröffnet das Diakonische Werk schon das 8. Wohnquartier im Landkreis. „Und zwei weitere sind noch in Vorbereitung.“

 

Alles beginnt immer mit einem sogenannten Begegnungscafé. „Von hier aus bieten wir unsere Küche und unsere ambulanten Betreuungs- und Pflegedienste im 500 Meter-Umkreis an“, erzählt Gabriele Schwentek weiter. Und was ihr sehr wichtig ist: „Bei allen unseren Diensten herrscht Wahlfreiheit, und die Leistungen können innerhalb von 24 Stunden zu- oder abgewählt werden. Auch hier bieten wir größtmögliche Selbstbestimmung“, betont sie.

 

Zu den Aktivitäten für die Mieter „Am Barrenbach“ gehören zudem gemeinsame Veranstaltungen oder Ausflüge und z. B. das gemeinsame Kochen im Panorama-Café, das sich unmittelbar am Wohnblock befindet. Auch für ausreichend Bewegung ist gesorgt. Direkt am Haus gibt es die „Fitness-Oase“ für Senioren. Und zum Spaziergang für alle lädt der Bürgerpark Wernigerode in unmittelbarer Nachbarschaft ein.

 

 

GWW-Vermieterin Karolin Päschke hat immer ein offenes Ohr für die Senioren,
die bei der GWW wohnen und ihren Lebensabend genießen. Hier mit Christine und Peter Papendieck.