Ziel ist bis 2030, alle unsere Objekte energetisch zu sanieren
Gebäude- und Wohnungsbaugesellschaft Wernigerode mbH mit vielen anspruchsvollen Projekten zu Neubau, Verbesserung der Wohnqualität und Stadtgestaltung in 2022
Wernigerode. „Hier spielt die Zukunft“ – mit diesem Slogan startete die Gebäude- und Wohnungsbaugesellschaft Wernigerode mbH, GWW, zusammen mit ihrem neuen Botschafter, Bundesliga-Kicker Nils Petersen, ins neue Jahr. Die „Zukunftskampagne“, die in diesem Jahr noch mit einer Menge Überraschungen aufwarten wird, steht als Dach über einer Vielzahl von Maßnahmen des Unternehmens zur Verbesserung der Wohnqualität seiner Mieterinnen und Mieter und der Stadtgestaltung in Wernigerode.
Im Interview zu den Vorhaben in diesem Jahr GWW-Geschäftsführer Christian Zeigermann.
Herr Zeigermann, was sind die drei zentralsten GWW-Vorhaben für 2022?
Da ist zuerst der Neubau der August-Hermann-Francke-Grundschule zu nennen. Viele Wernigeröder sprechen uns an und äußern sich begeistert über die Baufortschritte der Grundschule. Trotz Corona und Lieferengpässen im Baugewerbe geht es hier nach Plan voran. Es ist eine Freude, zuzuschauen, wie so eine bedeutende Investition Stück für Stück Gestalt annimmt. Wir arbeiten jetzt weiter zielstrebig daran, dass wir die Schule im Oktober 2022 eröffnen können.
Vorhaben zwei: der Klimaschutz. Im Jahr 2022 wollen wir dafür sichtbare Zeichen in Wernigerode setzen. Das beginnt mit dem Bau des sogenannten „Sonnenhauses“ im Pappelweg. Als modernes Passiv-Haus wird es alle Ansprüche an ökologisches Bauen und Wohnen und CO 2-Neutralität erfüllen. Mit interessanten Grundrissen und gehobener Ausstattung wollen wir damit Mieterinnen und Mieter ansprechen, die das besondere Wohnen suchen. Gegenwärtig laufen dazu die Absprachen mit den Architekten und Baufirmen für die wirtschaftlichste Lösung. Geplant ist eine Bauzeit von 1,5 Jahren.
Eine wichtige Säule der GWW-Investitionstätigkeit im Jahr 2022 ist zudem die energetische Sanierung des Wohnungsbestandes. Ziel ist bis 2030, alle unsere Objekte energetisch optimiert zu haben. Mit der Sanierungstätigkeit in der Max-Otto-Straße 2 bis 4 und Minslebener Straße 73 und 75 schließen wir die Sanierung des Karrees im Stadtfeld ab. Beginnen wird die Sanierung dann 2022 in der Burgbreite in der Bert-Heller-Straße. Hier werden auch die behindertengerechten Zugänge zu den Erdgeschosswohnungen modernisiert. Weitere Quartiere zur energetischen Ertüchtigung folgen. Vorgeplant wird in diesem Jahr auch die Sanierung des Kastanienwäldchens 1-17. 2023 soll dort das Baugeschehen beginnen.
Eine unserer vielen Aufgaben haben wir ab 2022 abgegeben: die Fremdverwaltung von Wohnungen. Wir wollen uns fortan nur noch auf unser Kerngeschäft konzentrieren.
Es heißt, die GWW wird in 2022 1,3 Millionen Euro in die Komplettsanierung von Leerwohnungen investieren?
Ja, unsere Leerwohnungssanierung ist ein Erfolgsmodell. Die Nachfrage ist immer sehr groß. In Wernigerode gibt es ohnehin einen anhaltend großen Bedarf an Wohnungen. Die Bunte Stadt am Harz lockt viele an und hält im Stadtleben, was sie verspricht, sodass man gern hierbleibt. Das spiegelt sich dann im Mietinteresse wider. So konnten wir eine Leerstandssenkung in kurzer Zeit von neun auf knapp sieben Prozent erreichen. Wir belegen damit im Ranking mit den ca. 70 anderen kommunalen Wohnungsunternehmen Sachsen-Anhalts den 6. Platz. Darauf sind wir stolz. Während in vielen Orten Sachsen-Anhalts der Leerstand wächst, haben wir in Wernigerode den erfreulichen Gegentrend.
Auch die gegenwärtige Nachfrage nach den Wohnungen im Walther-Grosse-Ring 22 bis 25, den wir komplett sanieren, zeigt das. Die Hälfte der neuen Wohnungen sind schon aus der Musterwohnung heraus vermietet. Das macht uns Mut für weitere Projekte.
In GWW Planung sind aber auch viele Neubau-Projekte? Was ist 2022 da zu erwarten?
Zur „Heilung“ des Quartiers an der Luther-Straße nahe der neuen Francke-Schule werden wir in 2022 ein Architektenbüro beauftragen zur Entwicklung einer Wohnanlage für Familien und Senioren inklusive einer fußläufig erreichbaren Einkaufsmöglichkeit. Die alte marode Schule kommt weg. Es entsteht dafür eine neue Schule und dann noch ein modernes Wohngebäude. Unsere Idee ist, die städtebauliche Situation an der Luther-Straße wieder abzurunden. 2023 soll es mit dem Bau losgehen.
Weiter geht es auch im Rahmen des europäischen Nachwuchs-Architekturwettbewerbs EUROPAN am Veckenstedter Weg. Im April 2022 werden wir einen Workshop mit den favorisierten italienischen Architekten und Bauexperten durchführen, um zu entscheiden, welcher Entwurf final gestalterisch und wirtschaftlich umsetzbar ist und wer ihn plant und entwickelt. Baubeginn ist für das Jahr 2024 vorgesehen. Ein Stück zeitgenössische europäische Stadtgestaltung zieht so in Wernigerode ein. Man darf gespannt sein.
Unsere jüngsten Mieterinnen und Mieter können sich 2022 erstmal auf einen neuen Spielplatz in Wernigerode freuen. Er wird im Sommer 2022 in der Elise-Crola-Straße entstehen. Nach Plänen einer Landschafts-Architektin wird hier ein interessantes Freizeit-Areal mit modernen Spielgeräten und kindgerechtem Grünumfeld wachsen. Ab jetzt wollen wir jedes Jahr einen weiteren unserer Spielplätze sanieren.
Was erwartet uns von der GWW in Richtung Klimaschutz und CO 2-Neutralität in diesem Jahr?
Wir starten dazu eine Reihe von Kooperationen mit den Stadtwerken Wernigerode. Zu den Maßnahmen gehört die Installation einer Fotovoltaik-Anlage in der Dr.-Jacobs-Straße. Ziel ist es am Ende, den dort selbst produzierten Strom den Mietern direkt anzubieten. Um die E-Mobilität weiter voranzubringen, wird unter anderem im Walther-Grosse-Ring eine E-Tankstelle für die Bewohner gemeinsam mit den Stadtwerken entstehen.
Geplant ist zudem, auf dem Dach der GWW-Zentrale und Sparkasse eine Fotovoltaik-Anlage zu installieren. Sie soll die Umstellung des gesamten GWW-Fahrzeugparks auf E-Mobilität bis zum Jahr 2024 ermöglichen. Synergien zwischen den Tochterunternehmen des „Konzerns Stadt“ zu entwickeln und zu gestalten halte ich für sehr wichtig, u. a., um die Vorteile des Kommunalen für die Bürgerinnen und Bürger noch sichtbarer zu machen.
In Vorbereitung ist auch der Umbau der GWW-Zentrale und der Sparkasse für mehr Kunden-Service. Die Sparkasse soll erweitert werden, und die GWW wird im Zuge des Umbaus einen eigenen Zugangsbereich mit Kundencenter erhalten. In diesem Zusammenhang ist auch der Sparkassen-Standort auf lange Zeit gesichert. Das freut uns für unsere Mieterinnen und Mieter besonders.
Ziel der GWW ist es auch, den Mieter-Service immer weiter zu verbessern. Was steht da an?
Ich kann sagen, dass gewaltige Neuerungen anstehen. Unserem Analog-Service stellen wir in 2022 einen digitalen Service zur Seite. Wir werden ab Mitte des Jahres eine eigene Mieter-App „GWW-Welt“ für unsere Mieterinnen und Mieter herausbringen und zur Verfügung stellen. Sie haben dann jederzeit den direkten Draht zu uns. Ein neuer Kommunikationskanal, mit dem wir unseren Service besser organisieren und noch schneller auf Probleme reagieren können. Möglich ist dann auch ein direkter Zugriff auf die eigenen Mieter-Akten und -Verträge sowie zahlreiche weitere Service-Angebote. Die Mieter-App erspart so manchen Weg in unsere Zentrale. Mit der Digitalisierung unserer Verwaltungsarbeit folgen wir einem Trend der Zeit zu Effizienz, aber auch den Bedürfnissen und Gewohnheiten einer neuen Mieter-Generation.
Zudem werden wir u. a. unseren Hausmeister-Service noch verbessern. Vor zwei Jahren erfolgreich gestartet, wird der Vor-Ort-Service nun noch verstärkt. Für die Quartiere Burgbreite, Stadtfeld sowie Harzblick und die Altbauten wird dann jeweils ein Hausmeister zur Verfügung stehen. Wir wissen, dass das den Mieterwünschen entspricht.
Neuigkeiten gibt es auch beim sozialen Engagement der GWW?
Ja ganz neu: In der Saison 2022/2023 werden wir Sponsor des größten Wernigeröder Fußballvereins „Einheit Wernigerode“. Damit setzen wir unsere Bemühungen um die Förderung des Breitensports fort. Langjährig währt bereits unser Engagement für den Sportverein „Rot-Weiß e. V.“ Hintergrund ist dafür auch, dass viele GWW-Mieterkinder Mitglieder in diesen Vereinen sind.
Unser weiteres Engagement gilt 2022 u. a. der Seniorenvertretung, dem Schloss sowie dem Kunstverein. Aber auch weiter der Kunst am Bau.
Als GWW möchten wir ein Signal setzen, dass wir die alte Tradition der „Kunst am Bau“ fortsetzen wollen. Wir möchten unseren Wohnquartieren damit mehr Identität verleihen. So sehe ich zum Beispiel unsere angekauften Skulpturen von Karl Oppermann als wichtigen Beitrag zur Quartiersverschönerung. Geplant ist für 2022 eine Neuplatzierung der frisch renovierten Eisenskulptur des „Grafen“ in den Wernigeröder Stadtteil Stadtfeld, um sie noch wirkungsvoller für die Öffentlichkeit zu machen.
Wenn Sie als GWW-Geschäftsführer einen Leitspruch für 2022 formulieren müssten, wie würde er lauten?
Neu aufgestellt sind wir als GWW inzwischen zu einem starken Team zusammengewachsen. Mit viel Energie und Serviceorientierung für unsere Mieterinnen und Mieter. Als Leitspruch würde ich wählen: Wir sind gut, aber wollen Tag für Tag noch besser werden.