Abriss am Veckenstedter Weg 76-80

Maroder Block muss weichen

Der Wohnblock im Veckenstedter Weg hat seine besten Jahre längst hinter sich. Die meisten Wohnungen stehen leer. Der Abriss ist besiegelt. Das städtische Wohnungsbauunternehmen will hier neu bauen.

Wernigerode ● Kletterpflanzen ranken die Hausfassade hinauf. Mehrere Laubbäume spenden Schatten. Doch der erste Blick trügt. Bei genauerer Betrachtung fällt auf, in welch schlechtem baulichen Zustand sich der Wohnblock Veckenstedter Weg 76 bis 80 befindet. Der alte Putz bröckelt hier und da, die meisten Fenster sind gardinenlos und verschmutzt. Nur noch zwei der insgesamt 21 Wohnungen sind aktuell belegt. Eine Sanierung des Wohnblocks sei „unwirtschaftlich“, sagt Christian Zeigermann, Chef der Gebäude- und Wohnungbaugesellschaft (GWW) im Volksstimme-Gespräch. Die Wohnungen direkt gegenüber des Bürgerparks gehören zum Bestand des städtischen Wohnungsunternehmens. Der zweigeschossige Block aus den 1940er Jahren soll demnächst weichen, informiert Zeigermann. Die GWW habe deshalb versucht, neue Wohnungen für die verbliebenen Mieter zu finden. „Und es ist uns auch gelungen.“ Der Abriss sei für die ersten drei Monate des Jahres 2021 geplant. Mit dem Abriss des Wohnblockes werden 5000 Quadratmeter Fläche frei – was für das Wohnungsunternehmen ein Glücksfall ist. „Wir sind immer auf der Suche nach qualitativ hochwertigem Bauland“, sagt Christian Zeigermann. Geplant sei daher, auf dem freiwerdenden Gelände Mehrfamilienhäuser mit modernen Wohnungen zu bauen. „Wir wollen uns auf dem Neubau- Wohnsektor breiter aufstellen.“ Ende 2021 will das Wohnungsunternehmen in die Planungen für den Neubau am Veckenstedter Weg einsteigen. Gebaut werde frühestens 2023. Erklärtes Ziel der GWW ist laut Zeigermann, künftig durch Neubau und durch Sanierungen hochwertigen Wohnraum zu schaffen. Dem städtischen Unternehmen gehe es dabei darum, Wohnungen für Menschen jeden Einkommens anzubieten. „Das ist unsere Aufgabe als Tochter der Stadt.“ Die Gebäude- und Wohnungsbaugesellschaft verwaltet in Wernigerode etwa 3000 Wohneinheiten mit einer Gesamtwohnfläche von 176 000 Quadratmetern. Die Wohnungen befinden sich unter anderem in den Wohngebieten Burgbreite, Stadtfeld, Harzblick und im Ortsteil Benzingerode. Nach Angaben des Unternehmens wohnen 7000 Wernigeröder bei der GWW. Dazu kommen 32 Gewerbeeinheiten, darunter das Wernigeröder Kino Volkslichtspiele, der Fürstliche Marstall, das Krummelsche Haus und das Ärztehaus am Platz des Friedens. Im kommenden Jahr feiert die GWW ihr 30-jähriges Bestehen.

 

Quelle: Harzer Volksstimme vom 15. Juli 2020
Bild: Yvonne Sielaff